Batterieexplosion

Hallo alle zusammen. Wer hat in Chemie aufgepasst und kennt den Vorgang der Elektrolyse. Was kommt dabei Raus? Wer weisses? Wasserstoff und Sauerstoff. So weit, so gut, Genau das selbe passiert, wenn man seine Batterien lädt. Es entsteht Knallgas. Deshalb soll man auch den Batteriekasten immer gut belüften!!!

Ich besaß bis letzten Samstag zwei 230 AH Batterien. Die eine " Blei Säure " von Banner ca. 4 Jahre alt und eine neue " AGM " Batterie.

Ich hatte zu diesem Zeitpunkt beide schon ca. 3 Stunden mit dem Generator geladen, als ich auf die ( Schnaps-) Idee kam, ich könnte ja endlich mal an der neuen AGM-Batterie den vor ein paar Wochen erworbenen Batterie-Trainer anschließen.

Also, nix wie los, Werkzeug raus, Batteriepolklemmen ab, dat Zeuch drangeknotet und alles wieder zusammengeschraubt.

Und da hat sich gezeigt, dass die letzte Chemie Unterrichtsstunde schon ca. 28 Jahre her ist. Die alte Blei-Säure -Banner, die nach drei Stunden Laden schon gebizzelt hat wie ein Glas frisch eingeschenkte Cola (Nochmal zur Erinnerung, das Bizzeln war die elektrolytische Umwandlung und Freisetzung von Wasserstoff in der Batteriesäure / auch "Ausgasung" genannt) hatte genug Wasserstoff produziert, der mit dem in der Umgebungsluft vorhandenen Sauerstoff als Knallgas reagieren konnte.

Ich mußte nur noch "ganz gscheit" mit dem 10er Gabelschlüssel, mit dem ich grad das Kabel am Pluspol festgeschraubt habe einen kleinen Lichtbogen zum zu nah gekommenen Minuspol erzeugen und schon war die Kacke am Dampfen.

Gleich im Voraus, es ist alles noch dran und ich sehe immer noch genauso schlimm aus wie früher, aber das habe ich meinem Bomb-SWAT erprobten Schutzengel zu verdanken.

In einer Millisekunde ist die Batterie Explodiert. Meine Hand war 10 cm weg, mein Gesicht 30 cm. Eine üble Stichflamme hat einen Druck erzeugt, der mir die Schulter geprellt hat und im Fahrzeug ein verschraubtes und rundum mit Sika verklebtes Brett aus den Angeln gehoben hat. Es sind mindestens 4 Liter Batteriesäure durch die Gegend gespritzt, wovon ein beträchtlicher Teil in meinem Gesicht gelandet ist. Kein Brocken der zersprengten Batterie war größer als 5 cm. (aber alles scharfkantiges Plastik). Was nicht auf mir gelandet ist, ist in der Frontgarage rumgelaufen, um dann durch die Tür nach aussen zu fließen.

Ich hatte Gott sei Dank etwas Wasser in der Scheune, um mir gleich das Gesicht abzuspülen. Ausser einer dicken, blutigen Lippe und Backe, ein paar Aufschürfungen im Gesicht und einer geprellten Schulter ist mir nichts passiert. Am darauf folgenden Tag habe ich noch gemerkt, dass meine Nasenschleimhäute durch das Einatmen der Säuredämpfe etwas verätzt waren. Aber heute, 4 Tage danach ist schon alles wieder gut!!!

Natürlich ist eine Batterie für 300 €uro futsch und es dauert bestimmt auch noch eine Woche, bis im Auto alles vollständig abgetrocknet ist und die Aufräum- und Auswisch-Aktion hat sowohl Heike, als auch mich ein paar Löcher in den Klamotten gekostet.

Ergo. Ich habe den Beweis erbracht, dass eine gute Belüftung des Batteriekastens wichtig ist und dass das, was im Chemie-Unterricht zur Belustigung der Anwesenden beigetragen hat im richtigen Leben zur lebensbedrohlichen Situation heranwachsen kann.

Also Uffbasse, dass Euch nicht Ähnliches passiert!!!

Oben gibt's den übriggebliebenen Rest der 66 Kilpgramm Batterie zum angugge! Das Ding ist auch ohne Säure drin genauso scheiß schwer wie vorher.

Und damit wären dann auch die befriedigt, die immer schon mal wissen wollten, wie so eine Batterie von innen aussieht.

Mensch Christian,

da hattest Du aber wirklich einen außergewöhnlich aufmerksamen Schutzengel!!! Das klingt alles andere als Lustig.

Lorenz
PS: das sauber getrennte Blei kannst Du ja zum Glück jetzt gut verkaufen

mann mann mann

da hast du aber echt noch mal schwein gehabt!!!! das kann auch ganz böse enden. bin froh, dass dein gutes aussehen nicht darunter gelitten hat. mir ist auch jedes mal ganz anders wenn ich die power der batterien zu spüren bekomme.
wobei so heftig hätte ich das echt nicht erwartet.

die 300 euro sind im vergleich zu der erteilten lektion wohl zu vernachlässigen.

Hallo Christian,

Gott sei Dank ist das gut ausgegangen, im Umgang mit den Batterien hab ich immer einen heiden Respekt

Ich hoffe wir sehen uns dieses Jahr wieder

LG Ronald

Ja, ich bin wirklich froh, dass nicht mehr passiert ist.

Ich habe den Beitrag Aber überwiegend deshalb geschrieben, dass jeder, der wie ich bis jetzt an die Sache rangegangen ist "Och joo, sind ja nur 12 Volt. So ne Batterie ist Stabil und hält schon was aus. Und das bisschen Ausgasung, da passiert bei offener Klappe sowieso nix!" mal vor Augen geführt bekommt, was wirklich passieren kann. Reicht ja, wenn einer so ne sch.... tolle Erfahrung macht.

Ich werde den Beitrag als abschreckendes Beispiel wohl auch mal ins Allradforum setzen.

Aber letztendlich ist alles noch dran, die Schwellungen sind weg und das Auto dank der schönen Tage schon wieder trocken. Und die neue 230Ah AGM Batterie fühlt sich natürlich sichtlich wohler, wenn sie sich den Ladestrom aus der Solaranlage nicht mit einem gleich großen Konkurrenten teilen muß.

Mann, Christian..., das haste ja sauber hinbekommen. Du bist ja ein echter Glücksritter; das hätte auch anders enden können. Nun gut, Deine Frisur war ja eh kein Problem

Von dem ein oder anderen Unfall mit einer Autobatterie hatte ich ja schon gehört, aber so spektakulär.... nee.

Ich hoffe, Deine Warnung ist bei allen Hobbyelektrikern angekommen.

Hallo Leute,

nachdem ich jahrelang über die Gefahr der hohen Ströme im Niedervoltbereich gepredigt habe, hat es mich nun auch erwischt.
Beim Hantieren an den beiden Fahrzeugbatterien ruschte mir der Ratschenschlüssel aus der Hand. Da er an dem Ringende ein Gelenk hat, klappte er natürlich sauber im passenden Winkel so ab, dass er auf den benachbarten Pol fiel. Es gab ein herrliches Feuerwerk. Dummerweise war der Schlüssel augenblicklich festgeschweißt, so das die unfreiwillige Brücke nur noch mit einem Hammer entfernen konnte. Als Folge ist leider ein Bleipol nahezu komplett abgeschmolzen.
Erstaunlicherweise hatten beide Batterien nach diesem brutalen Kurzschluss (ca. 0,5 min) immer noch eine Spannung von ca. 12,8 V.

Jetzt muss ich mir nur noch etwas ausdenken, wie ich die Kabel da wieder angeschlossen bekomme.

Hallo Batterie Fachleute

was ist eigentlich der Sinn dieser Schnellentladung?
ich kenne das zwar vom Modellbau, dort soll man ab und zu seine Batterien auch vollständig entladen und dann wieder laden.
Aber beim LKW wusste ich nicht, dass man die immer wieder mal SCHNELL entladen soll

Moin,Moin,
das Batteriegehäuse kannste Plast schweißen.
Den Pol neu aufschmelzen und weiter gehts.
L.G. Olaf aus Zeuthen

Oder neuen Pol draufschrauben:
www.bleiakku.info/Poladapter-Rundpoladapter-M8-Set-Pol.html

Danke Leute für die Tipps.
Um Poladapter aufzuschrauben, ist nicht mehr genug Fleisch dran. Daher werde ich es wohl mal mit dem Aufgießen versuchen.
Das Batteriegehäuse ist wahrscheinlich nicht beschädigt.
Ich werde mal berichten, wie es ausgegangen ist.