Rätsel um Vibration
- hirsel
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Rätsel um Vibration
28 Okt. 2025 13:26
    
    Hallo zusammen,
ich habe da mal ein kleines Rätsel für euch.
Bei unserem 12M18 (WD 612.74, 240Tsd km, Friedmann-Pumpe, LLK) haben wir seit über einem Jahr eine Vibration am/im Motor.
Die Vibration ist schon im Stand deutlich bei Umdrehungen unter 800/900 zu spüren, wird aber im höheren Drehzahlbereich und beim Erreichen der Betriebstemperatur schwächer.
Gleichzeitig tritt kein nennenswerter Leistungsverlust, kein höherer Ölverbrauch (seit Jahren ca. 1L auf 2000km) oder gar Wasserverbrauch auf.
Abgase sind zwar oft schwarz, liegt aber vermutlich primär daran, dass trotz LLK nur die Standard-Luftansagung verbaut ist.
Erstmalig habe ich die Vibration nach einem Tausch der Kupplung (einschl. Druckplatte, Ausrücklager) in Tansania gespürt. Im Laufe der Zeit hat sie sich verstärkt und war dann in den letzten Monaten mehr oder weniger konstant.
Was haben wir bis jetzt geprüft und keine Auffälligkeiten gefunden:
- Andruckplatte und Kupplungscheibe
- Getriebewelle
- Dieselversorgung
- Öldruck
- Motoraufhängung
- Spiel am Ventilator
- Spiel an Gelenkwellen
Der spannendere Teil kommt jetzt:
Ein Tip vor 3 Monaten aus der Schweiz hieß "Einspritzdüsen prüfen".
Also wieder ab zu einer Werkstatt in Windhoek, ausbauen und prüfen lassen.
Ergebniss: Drücke bis zu 10 bar unterschiedlich und außerdem nur zwischen 200 und 210 bar.
Nachdem alle auf 230-235 bar eingestellt waren, schnurrte der Motor vibrationsfrei als wäre nichts gewesen.
Kleiner nerviger Nebeneffekt war, dass der Motor (Betriebstemperatur) im Standgas ausging.
War trotzdem natürlich super...dachten wir.
Leider aber doch nicht. 500km oder auch 10 Tage später kam das Problem 1:1 zurück.
Wieder zur Werkstatt, Sichtprüfung (nichts undicht, nichts diesel-feucht), Ausbau Düsen, Prüfung, Ergebnis war "alles ok".
Na toll, dass wollten wir nicht hören. Großes Fragezeichen beim Werkstattleiter und Mechanikern.
Das einzige was uns noch eingefallen ist, sind die Kupfer-Dichtungsringe der Düsen. Die haben wir nicht ausgetauscht. Sollten die teilweise nicht mehr abdichten, hätte aber ja ein wenig Diesel austreten müssen. War aber alles rundherum trocken.
Jetzt sind wir fast wieder da, wo wir die letzten zig Monate schon waren und hoffen auf das gewaltige Schwarmwissen im Forum.
Vielen Dank im Voraus und Gruß
---
Mathias
Noch zur Info:
- Wir sind mit dem Fzg seit 2021 permanent unterwegs und seit 2,5 Jahren in Afrika.
- Ich bin kein großer Schrauber und mein Fzg-know-how ist nur mittelmäßig.
   
  
    
  
  ich habe da mal ein kleines Rätsel für euch.
Bei unserem 12M18 (WD 612.74, 240Tsd km, Friedmann-Pumpe, LLK) haben wir seit über einem Jahr eine Vibration am/im Motor.
Die Vibration ist schon im Stand deutlich bei Umdrehungen unter 800/900 zu spüren, wird aber im höheren Drehzahlbereich und beim Erreichen der Betriebstemperatur schwächer.
Gleichzeitig tritt kein nennenswerter Leistungsverlust, kein höherer Ölverbrauch (seit Jahren ca. 1L auf 2000km) oder gar Wasserverbrauch auf.
Abgase sind zwar oft schwarz, liegt aber vermutlich primär daran, dass trotz LLK nur die Standard-Luftansagung verbaut ist.
Erstmalig habe ich die Vibration nach einem Tausch der Kupplung (einschl. Druckplatte, Ausrücklager) in Tansania gespürt. Im Laufe der Zeit hat sie sich verstärkt und war dann in den letzten Monaten mehr oder weniger konstant.
Was haben wir bis jetzt geprüft und keine Auffälligkeiten gefunden:
- Andruckplatte und Kupplungscheibe
- Getriebewelle
- Dieselversorgung
- Öldruck
- Motoraufhängung
- Spiel am Ventilator
- Spiel an Gelenkwellen
Der spannendere Teil kommt jetzt:
Ein Tip vor 3 Monaten aus der Schweiz hieß "Einspritzdüsen prüfen".
Also wieder ab zu einer Werkstatt in Windhoek, ausbauen und prüfen lassen.
Ergebniss: Drücke bis zu 10 bar unterschiedlich und außerdem nur zwischen 200 und 210 bar.
Nachdem alle auf 230-235 bar eingestellt waren, schnurrte der Motor vibrationsfrei als wäre nichts gewesen.
Kleiner nerviger Nebeneffekt war, dass der Motor (Betriebstemperatur) im Standgas ausging.
War trotzdem natürlich super...dachten wir.
Leider aber doch nicht. 500km oder auch 10 Tage später kam das Problem 1:1 zurück.
Wieder zur Werkstatt, Sichtprüfung (nichts undicht, nichts diesel-feucht), Ausbau Düsen, Prüfung, Ergebnis war "alles ok".
Na toll, dass wollten wir nicht hören. Großes Fragezeichen beim Werkstattleiter und Mechanikern.
Das einzige was uns noch eingefallen ist, sind die Kupfer-Dichtungsringe der Düsen. Die haben wir nicht ausgetauscht. Sollten die teilweise nicht mehr abdichten, hätte aber ja ein wenig Diesel austreten müssen. War aber alles rundherum trocken.
Jetzt sind wir fast wieder da, wo wir die letzten zig Monate schon waren und hoffen auf das gewaltige Schwarmwissen im Forum.
Vielen Dank im Voraus und Gruß
---
Mathias
Noch zur Info:
- Wir sind mit dem Fzg seit 2021 permanent unterwegs und seit 2,5 Jahren in Afrika.
- Ich bin kein großer Schrauber und mein Fzg-know-how ist nur mittelmäßig.
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- stollenwolf
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Re: Rätsel um Vibration
28 Okt. 2025 18:42 - 28 Okt. 2025 22:33
    
    Servus Matthias,
Evtl. kann ich dir bei der Einspritzausrüstung etwas weiter helfen.
Ein rauher Motorlauf (Vibrationen ist irgendwie nicht aussagekräftig) kommt meistens von der Einspritzanlage oder der Einspritzsteuerung.
Einspritzstöcke zu ziehen, einzustellen und dann erwarten das das alles nachhaltig besser wird funktioniert so nicht.
Die Düse selber ist ein Verschleissteil und sollte alle 100tsd km gewechselt werden um die eigentliche Performance zu erhalten. Ich hatte ein paar Steyr - Motoren bei welchen ich die Einspritzstöcke überholt hatte. Dabei fiel mir immer wieder auf das die Federn auch getauscht werden sollten. Ansonsten sinken die Einspritzdrücke wieder in einzelnen Einspritzstöcken ab. Dadurch und durch verschlissene Düsen entsteht teilweise Motorsägen und unrunder Motorenlauf. Also ich werde in Zukunft immer die Federn mittauschen.
Es macht durchaus Sinn den Einspritzzeitpunkt zu überprüfen ob dieser aus einem unerfindlichen Grund gewandert ist. Das hatte wir auch schon mal an einem Steyr Motor.
Allerdings glaube ich eher and eine fehlerhafte Montage bei Kupplungswechsel. Wenn das nicht ordenlich ausgeführt wird, können z.B. Unwuchten am Motor auftreten. Es ist sehr schwierig hier einen guten Rat zu geben da du zwar darlegst was du gemacht hast, es aber die Details fehlen. Daher kann man nur versuchen den Fehler einzugrenzen.
Viele Grüsse
Joachim
  
    
  
  Evtl. kann ich dir bei der Einspritzausrüstung etwas weiter helfen.
Ein rauher Motorlauf (Vibrationen ist irgendwie nicht aussagekräftig) kommt meistens von der Einspritzanlage oder der Einspritzsteuerung.
Einspritzstöcke zu ziehen, einzustellen und dann erwarten das das alles nachhaltig besser wird funktioniert so nicht.
Die Düse selber ist ein Verschleissteil und sollte alle 100tsd km gewechselt werden um die eigentliche Performance zu erhalten. Ich hatte ein paar Steyr - Motoren bei welchen ich die Einspritzstöcke überholt hatte. Dabei fiel mir immer wieder auf das die Federn auch getauscht werden sollten. Ansonsten sinken die Einspritzdrücke wieder in einzelnen Einspritzstöcken ab. Dadurch und durch verschlissene Düsen entsteht teilweise Motorsägen und unrunder Motorenlauf. Also ich werde in Zukunft immer die Federn mittauschen.
Es macht durchaus Sinn den Einspritzzeitpunkt zu überprüfen ob dieser aus einem unerfindlichen Grund gewandert ist. Das hatte wir auch schon mal an einem Steyr Motor.
Allerdings glaube ich eher and eine fehlerhafte Montage bei Kupplungswechsel. Wenn das nicht ordenlich ausgeführt wird, können z.B. Unwuchten am Motor auftreten. Es ist sehr schwierig hier einen guten Rat zu geben da du zwar darlegst was du gemacht hast, es aber die Details fehlen. Daher kann man nur versuchen den Fehler einzugrenzen.
Viele Grüsse
Joachim
    Letzte Änderung: 28 Okt. 2025 22:33  von KlausU.    Begründung: edit  
  
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